Diverse Fortbildungen

RaumErleben Die Kunst der Architektur

Ein Seminar zur Baukulturellen Bildung

Am 12. und 13. Oktober 2023 findet in Kooperation zwischen der Bundesakademie für Kulturelle Bildung und dem Landesverband das folgende Praxis-Seminar unter Leitung von Malte Wulf statt.

In der Architektur lassen wir Räume entstehen. Nicht nur Innenräume, sondern auch der Außenraum, der Raum zwischen den Gebäuden und Wänden, ist Architektur und trägt zum Empfinden unserer Umgebung und der Stadt bei. Das baukulturelle Seminar lädt zum Erfahren und Gestalten von Räumen ein und vermittelt erste Grundlagen zum architektonischen und räumlichen Entwerfen. Anhand von Zeichnungen und kleinen Modellen werden räumliche Situationen untersucht und erforscht, was einen guten Raum ausmacht.

Unsere Umgebung prägt uns und unser Handeln. Diese so zu gestalten, dass wir in ihr gut leben können, ist ein kreativer Akt und beginnt mit ersten Erfahrungen, wie dem Budenbauen von Kindern – eine Handlungspraxis, die ein Anknüpfungspunkt für das lebendige Feld der Baukulturellen Bildung sein kann.

Baukulturelle Bildung ist ein Querschnittsthema und umfasst Architektur und ihre Vermittlung, einschließlich Stadt- und Regionalplanung, Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung sowie Denkmalschutz, Kunst am Bau und im öffentlichen Raum.

Architektur lässt Räume entstehen, die zu unserem Empfinden von Umgebung und Stadt beitragen. Das betrifft neben Innenräumen auch den gebauten Raum und den Raum zwischen den Gebäuden und Wänden.

Die Auseinandersetzung mit gebauten Umwelten und ihren ästhetischen Dimensionen beinhaltet Wissen, über Materialien, Stile, Techniken und Funktionen, sowie Praxen des ästhetischen Gestaltens. Sie basiert zunächst auf der Wahrnehmung dessen, was uns umgibt, wie unsere gebauten Umgebungen auf uns, unser Wohlbefinden und Handeln wirken.

Baukulturelle Bildung birgt somit eine große Bandbreite von Ansatzpunkten, Zugängen sowie ästhetischen Mitteln und Verknüpfungen. Ebenso wie bei Kultureller Bildung ist sie mit gesellschaftlichen und politischen Fragen, wie denen nach Teilhabe, Mitgestaltung, aber auch der Übernahme von Verantwortung für die Räume, die uns umgeben, verbunden. Baukultur ist die Gestaltung von privatem wie öffentlichem Raum und ist zunehmend von Mitbestimmung geprägt.

Das Seminar bietet einen Einstieg in das Thema der Baukulturellen Bildung, indem es zum Erfahren und Gestalten von Räumen einlädt und erste Grundlagen zum architektonischen und räumlichen Entwerfen vermittelt. Anhand von Zeichnungen, kleinen Modellen und Übungen werden räumliche Situationen untersucht und erforscht, was Raum ausmacht. Außerdem stellt dieses Seminar weiterführende Informationen bereit und regt einen Transfer für die eigene Vermittlungspraxis an.

Da keine Vorkenntnisse Voraussetzung sind, richtet sich das Seminar an alle Interessierten. Eingeladen sind u.a. Studierende und Multiplikator*innen in den Bereichen Kunst, Kultur und Bildung, wie z.B. aus Kunstschulen.

Das Seminar findet in Kooperation zwischen der Bundesakademie für Kulturelle Bildung, der Architektenkammer Niedersachsen sowie dem Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen statt.
Für Teilnehmende von Kunstschulen in Niedersachsen übernimmt der Landesverband die Kosten in Höhe von mind. 100 €. Geben Sie bei der Anmeldung hierzu bitte an, dass und für welche Kunstschule Sie teilnehmen.

Der Anmeldeschluss ist der 9. September 2023.

Das Seminar findet in der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel statt.


Malte Wulf

Seit 1992 setzt er sich mit den Themen Weg, Raum und Licht auseinander. Diese drei Punkte sind für ihn die zentralen Fragen in der Architektur. Längere Auslandsaufenthalte haben ihm einen Überblick gegeben, wie Baukultur in anderen Regionen der Erde betrachtet wird. 2004 hat er mit zwei Partnern das Büro N2M Architekten in Hannover gegründet. Das Büro konzentriert sich auf neue Wohnformen und Bildungsstätten. Seit 2010 unterrichtet er an den Hochschulen in Bielefeld und Hannover die Fächer Freies Zeichnen und Grundlagen des Entwerfens. Für verschiedene Anbieter ist er als Dozent vor allem im Bereich „Urban Sketching“ tätig und verbringt jede freie Minute mit dem Skizzenbuch.

in Kooperation mit

und  

Kritisches Kartographieren

Orientierung im Raum der Darstellungsvielfalt

Das Seminar der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel am 17. und 18. September 2023 unter der Leitung von Dr. Susanne Bosch
vermittelt praktische Methoden Kritischer Kartographie für den künstlerischen, aktivistischen, pädagogischen oder sozialdynamischen Kontext.

Kritisches Kartographieren ist eine Methode, die sich mit dem Unsichtbaren einer Landschaft auseinandersetzt – sei es eine tatsächlich geographische Landschaft, eine Körperlandschaft, eine Situation oder auch eine Biographie. Kritische Karten oder Kartographien dienen dazu, für den eigenen Raum einzustehen und sich dessen bewusst zu sein. Kritische Kartographien wollen den Raum sowie die Themen, die in diesem vorherrschen verstehen und aufzeigen. Auf Karten wird somit idealerweise die Vielstimmigkeit eines Raumes sichtbar.

Kritische Kartographie hinterfragt zudem auch die Idee, dass Karten neutrale Abbilder der Wirklichkeit sind. Der Ansatz ergänzt und erweitert die Information und damit die Analyse der Karten als Ausdruck und/oder Produzenten sozialer Wirklichkeiten. Durch kritisches Hinterfragen von Karten und ihrer Entstehung wird Wissen zeitlich und räumlich situiert, dessen Beziehung zu Macht untersucht und Grundlagen des Denkens in Frage gestellt.
Ein Beispiel hierfür ist etwa das Berliner kollektiv orangotango, das sich mit kritischer Bildungsarbeit und konkreten sozialen, politischen und künstlerischen Interventionen beschäftigt, die zur Reflexion und Veränderung der bestehenden Verhältnisse beitragen.
Ein weiteres Beispiel ist die Arbeit von Philippe Rekacewicz, der sich mit Beziehungen zwischen Kartographie, Kunst, Wissenschaft und Politik auseinandersetzt und etwa Fragen im Zusammenhang mit Migration, Geflüchteten und somit erzwungener Vertreibung von Bevölkerungen und Grenzen aufgreift.
Als Haltung zeigt Kritisches Kartographieren, welche Dinge durch An- oder Abwesenheit auf „Karten“ Macht haben, bzw. wie die Macher*innen von Karten – alles andere als objektiv – jeweils eine eigene „Heldengeschichte“ erzählen.

Im 2-tägigen Workshop erproben wir Ansätze, mit denen „wichtiges Wissen“ sichtbar gemacht bzw. im Körper identifiziert werden kann. Diese werden gemeinsam befragt, erzählt und erforscht. Das damit verbundene Bewusst-Machen durch Sichtbarmachung ist mit der Möglichkeit verbunden, Phänomene und Entscheidungen anders wahrzunehmen. Zahlreiche praktische Arbeiten in dieser Art von Kartographie sind Karten von Menschen für Menschen, d.h. sie bilden gelebte Realitäten ab. So stellt die Gruppe Forensic Architecture u.a. Umweltrassismus in den USA auf einer animierten Karte dar.

Das Seminar richtet sich an alle Interessierten aus künstlerischen, vermittelndenden und aktivistischen Kontexten. Studierende sind ebenso willkommen wie Kolleg_innen aus Kunstschulen.

Es findet in der Bundesakademie für Kultuerelle Bildung Wolfenbüttel statt.

Eine Anmeldung zum Seminar ist hier möglich.