Modellprojekte

Seit 1991 initiiert und leitet der Verband Modellprojekte zu aktuellen Themen der ästhetisch-künstlerischen Bildung. Sie haben die inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung der Kunstschularbeit in Niedersachsen zum Ziel. Die Kunstschulen erhalten durch die Modellprojekte die Möglichkeit, innovative Ansätze in der Kunstschulpraxis über mehrere Monate oder Jahre zu erproben. Durch die gemachten Erfahrungen können die Kunstschulen ihr Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene nachhaltig verbessern und erweitern.

Die Konzepte der Modellprojekte entwickelt der Landesverband in Orientierung an aktuelle Diskurse in Kunst und Bildung sowie im Austausch mit seinen Mitgliedern.

Konstitutiv für den Erfolg und die Nachhaltigkeit von Modellprojekten ist eine externe wissenschaftliche Begleitung, die gemeinsam mit den beteiligten Kunstschulen an der Praxis forscht, Impulse gibt und den Prozesse dokumentiert.

Unterstützt werden die TeilnehmerInnen in den Modellprojekten durch:

  • themenspezifische Fortbildungen
  • Plattformen zum Austausch
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Exkursionen
  • Beratung

Weitere Informationen und nähere Angaben zu den einzelnen Projekten können Sie gerne beim Landesverband erfragen.

2024

 

Der Landesverband wird erneut über die politische Liste für 2024 gefördert – mit 150.000 Euro Landesmitteln.

Mit seinem Kunstschulförderprogramm generationKUNSTpro Kunstschulen pro-fessionell | pro-grammatisch | pro-zessorientiert | pro-aktiv | pro-filiert

will er Kunstschulen befähigen, durch professionalisierte Arbeit und Praxis mit den Teilnehmenden

ZUKUNFT zu einer Aufgabe der GEGENWART

zu machen, und mit künstlerischen Mitteln einen gesamtgesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

Auf der Agenda für 2024 steht die Arbeit am Profil der Kunstschulen mit Themen wie u.a. Nachhaltigkeit, Kinderschutz, Kunstschulen als Dritte Orte, Kooperationen mit Schulen, die Arbeit an der Praxis, u.a. zum Thema künstliche/künstlerische Intelligenz und die Arbeit am Image.

In den Jahren 2022/2023 führt der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen mit 21 Kunstschulen das niedersachsenweite Vorhaben der


durch.

Der Verband bildet für das landesweite Kunstschulvorhaben ab 2022 den Rahmen.

Die Kunstschulen füllen und gestalten diesen Rahmen, indem sie mit den Kindern und Jugendlichen Ideen und Konzepte für ihr individuelles Kinderrechtsvorhaben entwickeln. Ausgangspunkt sind die in der UN-Kinderrechtskonvention genannten Kinderrechte.

Das landesweite Vorhaben trägt den Titel Straße der Kinderrechte, der eine Referenz an das in Niedersachsen geborene Projekt in der Wedemark und der Region Hannover ist, von wo aus sich geografisch und symbolisch die Straße in der Fläche Niedersachsens ausdehnt.

2023

Gestartet sind WIR, Kunstschulen und Verband, am 13. Januar 2023 mit einer Infoveranstaltung zum Auftakt in NETZ 3, in der wir einen kurzen Einblick in die Piloten des letzten Jahres, Berichtswesen, Praktikumskonzept unterwegs und Coaching-Prozess, gegeben haben. Außerdem haben wir die neuen Fördermodalitäten für NETZ 1 vorgestellt und zu neuen Themengruppen in NETZ 2 eingeladen:

Neu werden die Themen sein: Kinderschutzkonzepte für Kunstschulen, BnE als Querschnittsaufgabe von Kunstschulen und ein Think Tank WIR für UNS – Denken im Sprechen und Zuhören.

Weiter werden die Themengruppen Personal, Phönix aus der Asche und Vernetzung Stadt&Region Hannover sowie das utopische Kunstlabor und der Stammtisch arbeiten.
Auch in 2023 fördert der Fonds Soziokultur die Kunstschulen; dieses Mal im Rahmen des Coaching-Prozesses stärken STÄRKEN, unter der Leitung von Yvonne Somme und Udo Hetmeier.

In 2023 werden in NETZ 1 25 Kunstschulen mit 160.000 Euro für Prozesse der Organisations-, Struktur- und Teamentwicklung, des Aufbaus und Ausbaus gefördert.

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2022

Nach einer Ausschreibung durch den Landesverband im Frühjahr erhalten in diesem Jahr 25 Kunstschulen Landesmittel in Höhe von ca. 125.000 Euro aus der Förderung für generationKUNST2 | Kunstschulen gestalten das WIR!

Das seit 2021 laufende Modellprogramm generationKUNST2 | Kunstschulen gestalten das WIR! des Landesverbandes wird in 2022 und 2023 durch das Land Niedersachsen mit jeweils 150.000 Euro gefördert.
Damit erhalten die Kunstschulen die Chance, begonnene Entwicklungs- und Transformationsprozesse einzelner Kunstschulen wie der niedersächsischen Kunstschullandschaft fortzuführen, in dem sie u.a.

  • sich selbstorganisiert zu relevanten Themen austauschen.
  • untereinander von ihren vorhandenen Kompetenzen profitieren.
  • ihre in 2021 entwickelten Ideen und Konzepte zu erproben.
  • an ihren individuellen Entwicklungen vor Ort weiterarbeiten.

Wie schon in 2021 findet der Prozess auch in diesem Jahr auf drei NETZebenen statt:

NETZ 1: Die Kunstschule: Jede Kunstschule arbeitet, z.B. im Team, mit eingeladenen Expert*innen, an ihren individuellen Herausforderungen, analysiert ihre Situation, entwickelt Ideen und Konzepte, ergreift Maßnahmen zur Veränderung, dokumentiert die Erfahrungen und Ergebnisse.

NETZ 2: Die Themengruppe: Moderiert, schließen sich Kunstschulen zu Themen zusammen. In diesen Runden teilen die Kunstschulen ihr Expert*innen- und Erfahrungswissen. In einem gemeinschaftlichen Prozess tauschen sich die Teilnehmenden aus, lernen von- und miteinander, beraten sich, helfen einander und profitieren voneinander.


Für diese Prozesse werden die Kunstschulen vom Fonds Soziokultur gefördert.

 

Aus Ideen und Konzepten des letzten Jahres werden in 2022 einige Piloten erprobt, wie z.B. das Praktikumskonzept unterwegs in der Kooperation mit Universitäten und Hochschulen in Niedersachsen. Die vom 25. bis 29. Juli stattfindende Praktikumswoche mit Studierenden und teilnehmenden Jugendlichen im Rahmen von Ferienprojekten wird durch Mittel aus dem Landesprogramm „Startklar in die Zukunft“ der LKJ gefördert.

 

NETZ 3: Alle Kunstschulen: Alle teilnehmenden Kunstschulen treffen sich zu Beginn und zum Abschluss des Prozesses. Diese beiden Treffen dienen der gegenseitigen Information, einer abschließenden Auswertung und der Planung der Fortsetzung.
Darüber hinaus werden experimentelle Praxis-Workshops von Kunstschulen für Kunstschulen in Präsenz angeboten.

 



2021

Fazit: Es kann festgehalten werden, dass der Prozess generationKUNST² in 2021 auf inhaltlichen, kommunikativen und konzeptionellen Ebenen für die Teilnehmenden, ihre Kunstschulen und den Verband als sehr erfolgreich und erfolgversprechend zu werten ist.
Die Erfahrungen im Prozessverlauf und deren Einschätzung durch die Beteiligten aus den Kunstschulen in 2021 wie auch die Resultate deuten daraufhin, dass Absicht und Prozessstruktur sowie -formate zwar einerseits anspruchsvoll und fordernd, andererseits aber gut aufeinander abgestimmt waren.

 




2020

In einem beteiligungsorientierten Prozess in 2020 haben die Leiterinnen und Leiter der niedersächsischen Kunstschulen gemeinsam mit dem Vorstand und der Geschäftsführung des Landesverbandes im Rahmen von vier Videokonferenzen den Antrag

generationKUNST2 | Kunstschulen gestalten das WIR!

erarbeitet und erfolgreich für die politische Liste 2021 eingereicht: 150.000 Euro erhalten die Kunstschulen in diesem Jahr vom Land für einen Entwicklungs- und Transformationsprozess zur Stärkung der Verantwortung der Kunstschulen für die Gesellschaft.

Nach zwei Jahren Modellprogramm generationKUNST – Kunstschulprojekte von der kulturellen Teilhabe zu gesellschaftlichem Empowerment, geht generationKUNST 2019 in eine neue Phase:

Kunstschulen* gestalten** das WIR***!

* Freiraum
** denken, forschen, handeln
*** für-/mit-einander

Kunstschulen sind Räume der Freiheit, in denen durch die und mit den Künste/n experimentiert, erfunden, gespielt, kommuniziert werden darf. Alle sind willkommen, mitzuwirken, Gesellschaft im Kleinen und Großen zu gestalten.

generationKUNST-schul-Projekte

  • verstehen Kunst als eine ästhetische und soziale Praxis.
  • erproben co-kreative und co-intelligente Prozesse mit den Künsten.
  • laden zu Kommunikationsprozessen durch und mit Kunst ein.
  • setzen an der ästhetischen Praxis der Teilhabenden an.
  • handeln von Menschen, für Menschen, mit Menschen.
  • wirken vor Ort.
  • sensibilisieren durch und mit Kunst für eine ‚politische’ Haltung.
  • machen verborgene gesellschaftliche Strukturen bewusst und sichtbar.
  • entwerfen Utopien für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander.

Global, lokal und ganz persönlich erleben wir eine Zeit des großen Umbruchs. Künstlerische Prozesse eignen sich besonders, auf Möglichkeiten der Veränderung nicht mehr funktionierender Systeme und Strukturen aufmerksam zu machen und Alternativen zu entwerfen.

Kunstschulen* gestalten** das WIR***! regt ein Mindset an, durch das wir unsere Potentiale für uns selber, aber auch für die anderen bewusst machen, erweitern und einsetzen.

DAS ENDE

Konzept und Erwartung
Der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e.V. war einer der Kooperationspartner in dem Verbundprojekt „Sprachkurse zur Förderung der gesellschaftlichen/kulturellen Teilhabe“. Das Projekt hat in der Kooperation der Niedersächsischen Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (AEWB) mit dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen (LVMS), dem Landesverband Theaterpädagogik Niedersachsen (LaT) und dem Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen (LVKS) in 2018 und 2019 stattgefunden und hatte modellhaften Charakter.

In der Zusammenarbeit zwischen Sprachdozent*innen der Erwachsenenbildungseinrichtungen und u.a. Dozent*innen der Kunstschulen sollten „inklusive“ Sprachkurse, in denen sich kulturelle Praxis und Lehr-/Lerninhalte des Sprachkurses verbinden, konzipiert, durchgeführt und ausgewertet werden. Ziele einer gleichwertigen interprofessionellen Kombination zwischen Sprachdozent*innen und Kulturpädagog*innen waren, dass sich das Sprachvermögen, die Sprechfähigkeit und die sprachliche Ausdrucksweise der Sprachschüler*innen erweitern und differenzieren. Die Sprachschülerinnen und Sprachschüler sollten durch dieses Konzept Möglichkeiten erhalten, Sprache ganzheitlich, kreativ, aktiv, handlungsorientiert zu erleben und zu erwerben.
Die Koordinierungsaufgaben des Landesverbandes bestanden laut Antrag in Maßnahmen der Bewerbung, begleitenden Beratung und Unterstützung sowie der Mitwirkung an der Auswertung.

Erwartung und Umsetzung
An dem Projekt haben sich 11 Kunstschulen als Kulturpartnerinnen aus dem LVKS beteiligt.
Die vielfältige Kulturpraxis der Kunstschulen in dem Projekt zeichnete sich beispielsweise aus, indem die Sprachschüler*innen
… ein Kochbuch erarbeiteten. Auf dem Weg dahin wurde gekocht, persönliche Geschichten wurden zu den Gerichten gesammelt und fotografiert.
… Wörter, die eine persönliche Bedeutung haben, sammelten und gestalteten.
… Exkursionen in die Umgebung unternahmen.
… einen Film drehten, in dem sie Interviews mit Bürger*innen führten.
… ihre künstlerischen Ergebnisse in Ausstellungen präsentierten.

Die Auswertung ergab, dass an keinem der Standorte im Vorfeld gemeinsam ein „inklusives“ Lehrgangskonzept erarbeitet wurde. Eher kam es im Verlauf der Kurse zu einer jeweiligen Kenntnisnahme, selten zu einem regelmäßigen Austausch mit einer sich beziehenden Absprache zwischen Themen im Sprachkurs und deren Umsetzung in der Kulturpraxis, mancherorts fanden Sprachkurs und Kulturpraxis jedoch auch parallel und ohne Bezugnahme aufeinander statt.
Die Lehrstruktur differierte zwischen abwechselnden und blockweisen Einheiten von Sprachkurs und Kulturpraxis.
In der Regel arbeiteten die Kunstschulen mit den Sprachschüler*innen in ihren Kunstschulräumen.

Heterogenität war in jedem Fall ein Kriterium in Bezug auf die Teilnehmenden, sowohl innerhalb eines Kurses als auch in der Gesamtschau der Kurse: Es gab gemischte Frauen- und Männergruppen genauso wie reine Männer- und Frauenkurse. Das Sprachniveau der Teilnehmenden variierte innerhalb eines Kurses, ein Kurs fand überwiegend mit Analphabetinnen statt. Eine relativ hohe Fluktuation der Sprachschüler*innen stellte die erwartete Kontinuität im Sprachkurs wie auch des Kulturangebots vor Herausforderungen. Mehrheitlich bewegte sich das Sprachniveau der Kurse zwischen A1 und A2.

Für die Teilnehmenden war die Anerkennung der Sprachkenntnisse und -fähigkeiten durch eine Prüfung sehr relevant.

Neben einer hohen Motivation der Sprachschüler*innen zur Teilnahme am Kulturangebot, z.B. als gern gesehene Abwechslung, wurde jedoch, wenn auch eher selten, ebenso Widerstand gegenüber der Kulturpraxis von den Kultur dozent*innen beobachtet. Nur gelegentlich gab es, sowohl auf der Seite der Sprachlehrenden als auch von Seiten der Sprachlernenden ein Verständnis für den Zweck der Kombination des Sprachkurses mit einer Kulturpraxis. Allerdings zeigen die Erfahrungen aus den Kunstschulen, dass je höher das Sprachniveau der Schüler*innen war, desto eher ein Verständnis für die Vorteile der Kulturpraxis für das Sprechenlernen vorlag.

Einschätzung/Ausblick/Empfehlungen
zur Praxis

Im Großen und Ganzen waren die Kulturdozent*innen mit den Prozessen und Ergebnissen ihrer Praxis zufrieden. Die Bemühung, die Praxis möglichst alltagsrelevant, inhaltlich als auch z.B. durch Ausflüge, zu gestalten, wurde als gewinnbringend zur Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe der Teilnehmenden gewertet.

Eine Anregung bestand darin, z.B. handwerkliches Tun dessen, was in der jeweiligen Kultur der Sprachschüler*innen vorkommt, einzubeziehen.

zu den Teilnehmenden
Aus Sicht der Kulturpraktiker*innen haben die Teilnehmenden von der Ergänzung durch die Kulturpraxis profitiert, indem etwa beobachtet wurde, dass durch Erfolgserlebnisse beim kreativen Schaffen das Selbstbewusstsein gestärkt werden konnte. An zahlreichen Standorten wuchsen die Teilnehmenden durch das gemeinsame praktische Tun und Erleben zu einer Gruppe zusammen und es stellte sich ein Gruppengefühl ein. Auch wenn in der Praxis überwiegend mit Freude gearbeitet wurde, ist es wichtig, dass die Kulturpraxis für die Teilnehmenden einen Sinn ergibt.

Bemerkt wurde, dass es von Vorteil für eine gelingende Sprachentwicklung des*der Einzelnen ist, wenn sich die Gruppe homogen hinsichtlich Bildungs- und Sprachniveau zusammensetzt.

zur Zusammenarbeit mit dem*der Sprachdozent*in
Es kann davon ausgegangen werden, dass sich eine kontinuierliche transparente, kollegiale und sich inhaltlich ergänzende Zusammenarbeit, sowohl auf der Ebene der Einrichtungen als auch vorrangig auf der Ebene der Dozent*innen, positiv auf eine abgestimmte Sprach-Kultur-Praxis wie auch infolgedessen auf den Lernerfolg der Teilnehmenden auswirkt. Da angenommen wird, dass Kunst auf anderen Wegen lernen lässt, die eher verlangsamt erfolgen, wurde festgestellt, dass sowohl Sprach- als auch Kulturpraxis zusätzliche Zeitressourcen benötigt hätten.

zum Verhältnis von Sprachkurs und Kulturpraxis
Für eine (zukünftige) Kombination zwischen einer sich ergänzendem Sprach-Kultur-Praxis braucht es auch insofern sowohl im Vorfeld als auch im Verlauf vermehrte Zeitressourcen, weil der notwendige organisatorische und inhaltliche wie pädagogische Abstimmungsbedarf hoch ist.

Viele Kunstschulen haben ein Missverhältnis zwischen dem zielorientierten Sprachkurs, an dessen Ende eine Prüfung stand, und dem freien künstlerischen Arbeiten, intrinsisch motiviert und prozessorientiert, wahrgenommen. Weshalb für viele Kulturpraktiker*innen eine freie Gestaltung ohne Prüfungsdruck bzw. eine Entkopplung vom Sprachkurs oder aber eine Kulturpraxis als Zusatzangebot wünschenswert gewesen wäre. Diese empfohlene „Entfernung“ stellt allerdings das Konzept der sich ergänzenden Kombination einer Sprach-Kultur-Praxis in Frage.

Ausführlicher zu Konzeption, Potenzialen, Einschätzung und Empfehlungen befasst sich der Artikel von Sabine Fett Das Versprechen der Künste. Das Programm aus der Sicht des Landesverbandes der Kunstschulen Niedersachsen e.V., in: Bildung findet Wege. Erkenntnisse und Impulse aus dem niedersächsischen Landesprogramm für Geflüchtete 2015-2019, Bielefeld 2019, S. 179-186

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DER START

Der Landesverband der Kunstschulen beteiligt sich gemeinsam mit dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen und dem Landesverband Theaterpädagogik Niedersachsen an dem Kooperationsprojekt der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung zur Sprachförderung von geflüchteten Menschen.

In dem modellhaften Verbundprojekt zwischen Sprachdozent*innen in den Einrichtungen der Erwachsenenbildung vor Ort, Lehrkräften von Musikschulen, Dozent*innen von Kunstschulen und Theaterpädagog*innen lernen erwachsene geflüchtete Menschen mit den Künsten sprechen.

Dem Programm liegt die Idee zugrunde, die Vertiefungssprachkurse (300 h mit 10 bis 15 Teilnehmenden) an den Erwachsenenbildungseinrichtungen mit kultureller Bildungspraxis zu verknüpfen, um ihnen mit diesem ganzheitlichen Ansatz den Erwerb der Sprache zu erleichtern. Teilnehmer*innen der Sprachkurse werden durch musikalische, künstlerische und szenische Aktivitäten und Ausdrucksformen zum Sprechen angeregt und im Erlernen der Sprache unterstützt. Die damit verbundenen kommunikativen und sozialen Anlässe und Prozesse begünstigen zudem einen intensiven und nachhaltigen Spracherwerb.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellt in den Haushaltsjahren 2018 und 2019 Mittel in Umfang von 5 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen landesweit bis zu 140 Sprachkurse in der Zusammenarbeit zwischen niedersächsischen Erwachsenenbildungseinrichtungen (z.B. Volkshochschulen) mit örtlichen Kulturpartner (Musikschulen, Kunstschulen, theaterpädagogische Einrichtungen bzw. Akteur*innen) gefördert werden können.

Das Programm sieht vor, dass mindestens einer der drei genannten Kulturpartner an der Konzeption und Umsetzung der VHS-Kurse beteiligt ist. Es können sich aber auch mehrere Kulturpartner zusammenfinden und gemeinsam agieren.

Das Besondere an diesem Programm ist, dass kulturelle Bildungsangebote nicht als ein add-on zu den Sprachkursen gesehen werden, sondern dass die beteiligten Partner (Sprachdozent*in und z.B. Lehrkraft einer Musikschule) gemeinsam ein inklusives Kurskonzept entwickeln, in dem sich kulturelle Praxis und Lehrinhalte des Sprachkurses verbinden.

Informationsveranstaltungen finden von 11 bis 14.30 Uhr statt in
Lüneburg am 31. Mai 2018,
Hannover am 7. Juni 2018 und 8. August 2018 und
Westerstede am 12. Juni 2018.

Weitere Informationen zum Programm sowie die Fördergrundsätze finden Sie hier.

Das Fortbildungsmodell zum Reflexionsbeauftragten ist Bestandteil des Modellprogramms generationKUNST des Landesverbandes
Absicht dieses Fortbildungsangebotes ist es, im Dialog mit den Kunstschul-Akteurinnen und Akteuren, Kunstschule mit ihrem Alleinstellungsmerkmal KUNST innerhalb des Feldes der kulturellen Bildungseinrichtungen in der Gesellschaft zu profilieren.

Auf dem Weg durch gemeinsames austauschen und reflektieren – verlernen und lernen – probieren und verändern motiviert das Programm die Teilnehmenden und die Kunstschulteams, sowohl die fachliche Position als auch die gesellschaftliche Rolle der Kunstschule vor Ort zu hinterfragen und „ein Kunstschul-Profil von Kunst ausgehend“ zu entwerfen und zu schärfen.

In zwei eigens für Kunstschulen konzipierten Seminaren werden relevante Kunst- und Bildungsbegriffe wie auch aktuelle gesellschafts- und bildungspolitische Diskurse behandelt. Es werden Methoden geübt und Haltungen erprobt, um diese dann direkt und unmittelbar vor Ort in die eigenen Kunstschulteams einzubringen.

Entwickelt worden und durchgefüht werden die Seminare von Dr. Susanne Bosch, Sara Schwienbacher, Constanze Eckert.

Die Seminar-Teilnehmenden aus den Kunstschulen erweitern ihr Expert_innenwissen und geben anschließend als Reflexionsbeauftragte in die Kunstschule einen Impuls hinein, mit dem sie Lust auf gemeinsames Denken, Lernen und Handeln VON KUNST AUS innerhalb des Kunstschulteams machen. Themen eines reflektierten Austausches in den Kunstschulen können das Selbstverständnis von Akteur_innen und Einrichtung, Fragen der Professionalisierung sowie die Beschäftigung mit der künstlerischen Praxis und Qualität sein.

Die Reflexionsbeauftragten eröffnen in der Kunstschule, z.B. im Rahmen eines Team-Treffens, kleine Zeitfenster für ein „politisches“ Denken VON KUNST AUS. Sie regen aus dieser Perspektive einen Austausch und ein Nachdenken über die professionelle Selbstvergewisserung der in den Kunstschulen Tätigen, des Auftrages der Kunstschule als Organisation und mögliche Veränderungen an.

Das 1. mehrtägige Seminar startet vom 12. bis 14. April in Hannover.
Das 2. Seminar findet vom 31. August bis 1. September, ebenfalls in Hannover statt.

An dem Fortbildungsmodell nehmen 17 Personen aus 12 Kunstschulen teil.

 

 

AB SOFORT: AKTUELLES ZUM MODELLPROGRAMM UND ZU DEN KUNSTSCHULPROJEKTEN UNTER generationKUNST!

 

 

 

AKTUELLAKTUELLAKTUELL!!!

Die Publikation generationKUNST liegt vor!
Der Prozessbericht stellt die Erfahrungen und Ergebnisse aus zwei Jahren Modellprogramm kurz vor und versteht sich als Ergänzung um Blog generationKUNST.

 

Was haben wir angerichtet?
Das Abschlussfachtreffen des Programms generationKUNST am 8. und 9. November 2018 in der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel reflektiert in seinem Format und seinen Inhalten das Feld der partizipatorischen Praxen in der künstlerischen Bildung. Die Intention ist, gemeinsam mit den Teilnehmenden zu den Praxiserfahrungen und Ergebnissen aus dem Programm ins Gespräch zu kommen. Das Fazit aus den Überlegungen für einen Erfahrungs- und Wissenstransfer wird im Programm-Blog generationKUNST und nach der Veranstaltung als Publikation veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

 

Dr. Susanne Bosch und Dr. Sabine Fett sind am 12. Oktober 2018 mit generationKUNST auf der 9. Tagung AUFTRAG KUNST. Die politische Dimension der Kulturellen Bildung (10.-12.10.2018) des Netzwerkes Forschung Kulturelle Bildung in Osnabrück beteiligt.


Kunst im Alltag
erfahrbarer machen – das ist ein Ziel des neues Förderprogramms generationKUNST.

Kunstschulen werden während ihrer ‚Forschungsreise‘, in ihren Prozessen von der Konzeption über die Projekterfahrung und deren Dokumentation bis hin zur Auswertung und Übertragung, beratend begleitet. Hierfür konnte der Landesverband die Künstlerin Susanne Bosch gewinnen.

Der Untertitel des Modellprogramms Kunstschulprojekte von der kulturellen Teilhabe zu gesellschaftlichem Empowerment verweist auf die Intention, in der Vermittlung von Kunst als soziale und ästhetische Praxis auszugehen, und zwar hinsichtlich der Teilhabe, der Begleitungs- und Forschungsprozesse wie auch im Dokumentieren und Kommunizieren.

Das Förderprogramm beabsichtigt, Kunstschulen darin zu unterstützen, sich mit Projekten, die einen hohen Aufforderungs- und Beteiligungscharakter haben, in die Gesellschaft zu integrieren. Alleinstellungsmerkmal der Kunstschulen ist KUNST. Und wenn Kunst die Betrachterinnen und Betrachter zu neuen Sehgewohnheiten auffordert, so kann das auch die ästhetische und künstlerische Bildung der Kunstschulen. Das heißt, das Programm generationKUNST will die Kunstschulen motivieren, über eine formal-ästhetische Praxis hinausgehend, das kritische Potenzial der kulturellen Bildung zu heben. Letztendliches Ziel ist, die Beteiligten in dem Programm mit einer ästhetisch-künstlerischen Bildung zu ermutigen, eine neue Haltung zu entwickeln und zu einem anderen Handeln und Gestalten – auch jesneits von Kunst – zu bewegen. Zum Programmhintergrund erfahren Sie hier mehr.

Mit dem Förderprogramm generationKUNST legt der Landesverband nur einen Rahmen fest, den die Kunstschulen mit individuellen Projektideen füllen können. Insofern können die Ideen der Kunstschulen an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden, da jede Kunstschule eigenständig entscheiden kann, wie sie Kunst im Alltag erfahrbarer machen und zu einer kreativen Haltung ermutigen will.

Die Ausschreibung zur Beteiligung an dem Modellprojekt finden Sie hier.

Leitung, Konzeption, Organisation, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Präsenz in der Fachdebatte sowie Förderabwicklung und Prüfung der Verwendung des Programms erfolgt durch den Landesverband der Kunstschulen.

Es wird eine zeitliche Dauer von 18 Monaten je Kunstschulprojekt, mit Antragstellung, Konzeption, Durchführung, Dokumentation, Auswertung und Vermittlung empfohlen. Parallel finden mehrere Kunstschulprojekte statt. Insgesamt können 12 Kunstschulen mit ihren Projekten teilnehmen.

Die Projekte der Kunstschulen werden durch Susanne Bosch begleitet. Sie wird die Projekte aufzusuchen, projektspezifische Dokumentationsformate entwickeln, mit denen die Projektentwicklungen prozessbegleitend und vielstimmig auf einer eigenständigen Website kommuniziert werden können, sowie im Rahmen von zwei bis drei Round-Tables während des Projektverlaufs für einen Austausch, die Auswertung und eine Reflexion über den Transfer sorgen. Der wissenschaftliche Begleitprozess wird mit dem Ansatz der Aktionsforschung arbeiten, in dem die Kunstschulakteur_innen und -akteure selbst zu Forschenden zu werden und der dadurch eine intensive und nachhaltige Erfahrungs- und Wissensproduktion bewirkt.
Neben einer kleinen Abschlussbroschüre ist für das Ende des Programmzeitraums eine Abschlusstagung geplant.

Gerahmt wird das Programm durch eine Auftaktveranstaltung, die interessierte Kunstschulen im Vorfeld einer Antragstellung in das Thema und das Programm einführen wird, und eine Abschlusstagung, auf der die Ergebnisse in einem erweiterten thematischen Kontext diskutiert werden. Zwischendurch erhalten die beteiligten Kunstschulen auf den Round-Tables die Möglichkeit ihre Ansätze, Erfahrungen sowie Ergebnisse und Erkenntnisse zu reflektieren, weiterzuentwickeln, auszuwerten und ihre dokumentierenden Beiträge für die Website und eine kleine Abschlussbroschüre zu erarbeiten.

Am 2. Juni 2017 fand in der Kunstschule KunstWerk in Hannover die Auftaktveranstaltung zu dem Modellprogramm statt.
Über 30 Teilnehmende aus Kunstschulen haben sich an diesem Tag auf die „Forschungsreise“ vorbereitet.


Die „Reise“ beginnt …
… alles (andere als) nur Theorie!
Susanne Bosch
 
World Café

Ab jetzt bis zum 21. August 2017 läuft die Antragsphase für die Kunstschulen.

Anschließend wird ein Beirat über eine Förderung der Anträge entscheiden. Der Beirat besteht aus den folgenden Personen:

 

Aktuell erschienen im infodienst Nr. 124: GENERATION KUNST

10 Kunstschulen erhalten in 2018 eine Landesförderung, um neue Zielgruppen zu erschließen, neue Formate zu konzipieren und zeitgemäße Marketingstrategien zu entwickeln. Eine Übersicht der geförderten Kunstschulen finden Sie hier:

  Kunstschule Projekt Förderung
1 Jugendkunstschule buntich e.V., Braunschweig Kunstschule im Kontext 7.500
2 Kunstschule KUBE e.V., Samtgemeinde Geestland Digitale Wege 8.775
3 Kunstschule KunstWerk e.V., Hannover Das Dingsda – Eine kreative Expedition durch das Reich der Dinge 5.000
4 Kunstschule Hildesheim e.V. Kunstschule Hi – Web und Social Media 10.000
5 Kunstschule Ikarus e.V., Lüneburg Ikarus 2.0 10.000
6 Kunstschule im Meppener Kunstkreis e.V. Zielgruppengewinnung durch Digitalisierung 8.000
7 Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück Kunstschule im Kontext – Musik- und Kunstschule inklusiv 8.000
8 Kunstschule PINX e.V., Schwarmstedt PINX schafft NETZE 10.000
9 KuSS Kunstschule Stuhr e.V. Die KuSS aus neuen Wegen 7.000
10 Kunstschule Paula e.V., Worpswede Modellprojekt: PAULA – lebendiger Galerieraum 10.000

„Kunstschule im Kontext – Neue Chancen für kulturelle Teilhabe“ ist das neue Förderprogramm des Landes für Kunstschulen ab 2017, in der Nachfolge des Landesprogramms „Kunstschule 2020 – Neue/Nachhaltige Strukturen für kulturelle Bildung„.

 

In 2017 sind 12 Kunstschulen gefördert worden. Eine Übersicht der geförderten Kunstschulen finden Sie hier:

  Kunstschule Projekt Förderung
1 miraculum – Kunstschule und Machmitmuseum, Aurich JugendKultur – Jugendliche in der Kunstschule. Projekt zur Neuausrichtung der Kunstschule miraculum Aurich – 2017 7.000
2 Kunstschule Noa Noa e.V., Barsinghausen 28Komma3 7.000
3 Kunstschule KunstWerk e.V., Hannover Kunst auf Achse: 30 Aktionen mal 30 Minuten 9.000
4 Kunstschule Hildesheim e.V. Neuausrichtung Schwerpunkt Medien 10.000
5 Kunstschule im Kunstverein Lingen e.V. Potenziale erschließen für mehr kulturelle Teilhabe 9.000
6 Kunstschule Ikarus e.V., Lüneburg Ikarus – Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft 8.000
7 Kunstschule Städtische Galerie Nordhorn Foto-Laden 8.000
8 Oldenburger Kunstschule e.V. Pilotprojekt „Blaues Wunder“ 8.000
9 Kunstschule Zinnober, Papenburg APfEL – Aesthetisches Projekt für’s Emsland 9.000
10 Kunstschule PINX e.V., Schwarmstedt Kunst schafft Land 10.000
11 Kunstschule Paula e.V., Worpswede Paula_lebendiger Galerieraum 9.000
12 Kunstschule Wunstorf e.V. Come together 6.210

spe/acial æffects – künstlerische Interventionen andernorts (2016 bis 2018)

spe/acial æffects – künstlerische Interventionen andernorts ist ein modellhaftes Kooperationsprojekt zwischen Kunstschulen im Landesverband (LVKS) und Studierenden des 6. und 7. Semesters der Studiengänge „Kunst im Sozialen. Kunsttherapie und Kunstpädagogik“ (B.A.), „Theater im Sozialen. Theaterpädagogik“ (B.A.), „freie Bildende Kunst“ (B.A) der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg (HKS) unter Leitung der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Sara Schwienbacher.

Im Zentrum des Projektes stehen künstlerische Interventionen als Vermittlungsformat mit Aufforderungs- und Beteiligungscharakter. Künstlerische Interventionen eröffnen Freiräume und neue Wirkungsräume, während sie in Bestehendes eingreifen und dadurch Aufmerksamkeit und Wahrnehmung beeinflussen. Damit ist die Intervention ein Instrument kollektiver Kommunikationsprozesse, die auch zur individuellen Selbstbildung beitragen.

Das Modellvorhaben will Teilhabe durch künstlerische Interventionen erproben, beforschen und dokumentieren. Es geht der Frage nach, „mit welchen Formaten künstlerischer Interventionen welche Formen von Teilhabeprozessen angeregt und für die Kunstschulpraxis gesichert werden können“.
In einem Zeitraum zwischen 2016 und 2018 beteiligen sich die folgenden Kunstschulen an dem Projekt:

  • Kunstschule Zinnober, Papenburg unter Beteiligung der emsländlischen Kunstschulen in Lingen, Meppen und Freren: Trüb oder Klar?: aPfEL – Aesthetisches Programm fürs Emsland
  • Kunstschule KunstWerk e.V., Hannover: kunst.handlung upgrade 2.0
  • Kunstschule IKARUS e.V., Lüneburg: Veränderungen intern und extern durch künstlerische Haltung (Arbeitstitel)
  • KuSS Kunstschule Stuhr e.V.: vernetzt und mobil durch künstlerische Interventionen (Arbeitstitel)
  • Kunstschule Städtische Galerie Nordhorn: Interventionen als Vermittlung von Ausstellung zeitgenössischer Kunst (Arbeitstitel)

 

Die Zusammenarbeit der Kunstschulen mit der Hochschule setzt sich aus drei Phasen zusammen:

  • Eintägiger Inhouse-Workshop mit Sara Schwienbacher zur Einführung in das Thema der künstlerischen Interventionen – praktisch, beispielhaft und theoretisch.
  • Anschließend folgen 4 bis 5 Projekttage mit Dozent_innen der Kunstschule und Studierenden der HKS unter Leitung von Sara Schwienbacher. In dieser intensiven Arbeitsphase werden konkrete künstlerische Interventionen konzipiert, durchgeführt und ausgewertet. Die Teilnehmenden lernen den Aufbau künstlerischer Interventionen, Ebenen von Interventionen, Gruppen- und Selbstinszenierung, Rollenverständnis als Künstler_in/Pädagog_in kennen.
  • Die letzte Projektphase gilt der Erarbeitung der Publikation, die den ephemeren künstlerischen Interventionen eine sichtbare Form gibt.
    Die Publikationen werden durch die VGH Stiftung gefördert.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert 2016 mit 22.500 Euro fünf Projekte zum Thema „Diversität als Haltung“ in den folgenden Kunstschulen:

Georgsmarienhütte, Kunstschule Paletti

Hannover, Kunstschule KunstWerk

Oldenburg, Oldenburger Kunstschule

Osnabrück, Kunstwerkstatt der Musik&Kunstschule der Stadt

Schwarmstedt, Kunstschule PINX

Ausgangspunkt dieser aktuellen Kunstschulprojekte ist das Qualifizierungskonzept FACHKRAFT ÄSTHETISCHE BILDUNG, das Kunstschulen entwickelt haben.

Die Projekte bauen insbsondere auf den Fachmodulen zu den Themen „Sprache“ und „Vielfalt“ auf und sind eine Kombination aus Praxis, Qualifizierung und Beratung. Durch Kooperationen mit Kitas beteiligen sich sowohl ErzieherInnen, Kinder, als auch VermittlerInnen der Kunstschulen und geflüchtete Menschen, die in den Kunstschulen ein Praktikum absolvieren.

Ziel der Projekte soll es sein, mit den Mitteln der Ästhetischen Bildung, für einen bestimmten Zeitraum einen Raum zu öffnen, in dem Kollaboration stattfinden kann, oder anders formuliert, in dem die Kita zu einem Labor für das Aushandeln des Verschiedenen wird, in dem das künstlerische Tun zur nonverbalen Kommunikation und darüber hinaus zum Voneinanderlernen und Erkennen, bei allen Beteiligten, beiträgt.

Kompetenzorientierte Qualifizierung für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich

NEUNEUNEU!!! Publikation ist da!

Die Qualifizierung zur

ist ein Modellprogramm, das mit den Kunstschulen im Landesverband in Zusammenarbeit mit der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung von 2013 bis 2015 entwickelt und erprobt worden ist.

Die Konzeptions- und Erprobungsphase wurde durch das Niedersächsische Ministerium für Wisenschaft und Kultur gefördert.

Die Qualifizierung besteht aus einem Basismodul zur Ästhetischen Bildung, zwei Fachmodulen mit den Schwerpunkten Sprache, Vielfalt, Kinder unter drei Jahren, Medien oder MINT und einem Praxisprojekt. Die Qualifizierung schließt mit dem Zertifikat „Fachkraft Ästhetische Bildung“.

Einen ersten Eindruck der „Fachkraft Ästhetische Bildung“ gewinnen Sie in diesem Flyer.
Seit 2015 sind 15 Kunstschulen authorisiert die Qualifizierung für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich anzubieten. Diese Kunstschulen sind die folgenden Einrichtungen:

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die AnsprechpartnerInnen der einzelnen Kunstschulstandorte oder schauen unter diesem Link.

Das Modellprogramm „Fachkraft Ästhetische Bildung“ ist innovativ und zukunftsweisend in der kompetenzorientierten Ausrichtung der Qualifizierung und in der Förderung der Durchlässigkeit zwischen Berufstätigkeit und Hochschulstudium für pädagogische Fachkräfte des Elementarbereichs. Eine Allgemeine Anrechnungsempfehlung liegt seit Januar 2015 vor.

Das praxis- und handlungsorientierte Fortbildungskonzept orientiert sich an der Alltagsrealität in Kindertageseinrichtungen. Durch die Vielfalt der Zugänge und durch die künstlerischen Methoden eignet sich besonders die ästhetisch-kulturelle Bildung zur Förderung des frühen Lernens mit allen Sinnen.

In dem Modellprogramm vernetzten sich Professionen und Kompetenzen aus Sozialpädagogik, Kunst und kultureller Bildung, Erwachsenenbildung und Wissenschaft.
Ziel ist die Stärkung der Kinder durch eine nachhaltige Professionalisierung frühpädagogischer Fachkräfte und Einrichtungen.

In 2014 ist das Qualifizierungskonzept „Fachkraft Ästhetische Bildung“ als eine von 10 besten Ideen im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt 2014“ des bjke (Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e.V.) nominiert worden.

Kunstschule 2020
Nachhaltige Strukturen für kulturelle Teilhabe

Im Rahmen der Förderung „Kunstschule 2020“ sind Landesmittel in die Konsolidierung und Entwicklung der Kunstschulstrukturen geflossen.

25 Kunstschulen sind in den drei Förderperioden à zwei Jahren bislang gefördert worden. Der überwiegende Anteil dieser Kunstschulen konnte die Förderung und die Beratung der RegionalberaterInnen der Lags erfolgreich für sich nutzen.

2010 bis 2016 führten das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e.V. in Zusammenarbeit mit der Regionalberatung der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur in Niedersachsen e.V. das Programm „Kunstschule 2020“ durch.
Im Rahmen des Programms stellten sich die Kunstschulen auf den Prüfstand und suchten nach zukunftsfähigen Lösungen für ihre Einrichtung. „Kunstschule 2020“ begleitete Kunstschulen in der Entwicklung und Umsetzung neuer Organisations-, Angebots- und Finanzkonzepte, wodurch es zur Struktursicherung der Einrichtung und zur Professionalisierung der in den Kunstschulen Tätigen beitrug.
Schwerpunkte in „Kunstschule 2020“ waren neben der Organisations- und Personalentwicklung der Ausbau von Kooperationen, Ideen und Maßnahmen für eine Einrichtungsleitung in Kombination zwischen Hauptamt und Ehrenamt sowie die Konzeption von neuen inhaltlichen Formaten zur Profilierung der Kunstschule.
Die Strukturfördermaßnahme war bestrebt, in der Verknüpfung von Motivierung, Professionalisierung und begleitendem Veränderungsmanagement, die Kunstschulen für die Entwicklung von Organisations-, Angebots- und Finanzstrukturen zu befähigen, so dass die zukünftigen Einrichtungen bzw. Organisationen unter sich wandelnden Rahmenbedingungen vor Ort gut aufgestellt sind und sich aktiv, vorausschauend und (mit)gestaltend einbringen können.

Absicht der Maßnahme war insofern die Ausbildung und Stärkung der Handlungskompetenz der Kunstschulen (bzw. der in ihnen Tätigen) im politischen, inhaltlichen und strukturellen Arbeiten, um die dann wie auch immer geartete Einrichtung oder Organisation Kunstschule zukunftsfähig zu machen.

Die Herausforderungen und Perspektiven

Die Herausforderungen, vor denen die Kunstschulen heute stehen, haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Sie beeinflussen Existenz und Praxis der Kunstschulen, so dass Anforderungen wie Potenziale den strukturellen Voraussetzungen und Ressourcen der Kunstschulen nicht mehr entsprechen.

Partner profitieren von Kooperationen mit Kunstschulen

Kunstschulen stehen seit Einführung der Ganztagsschulen und des Rechtsanspruchs auf einen beitragsfreien Kitaplatz vor einem Paradigmenwechsel, da sie den Rückgang an TeilnehmerInnen nur durch den Ausbau von Kooperationen auffangen können. Diese Kooperationen werden für die Kunstschulen in Zukunft alternativlos sein. Damit aber der Übergang gelingen kann, ist ein an Qualitätskriterien ausgerichtetes Bildungsmanagement erforderlich, das inhaltliche, methodische, organisatorische, rechtliche und finanzielle Kriterien berücksichtigt.

Kunstschulen brauchen Strecke statt Sprints

Mit der zunehmenden Ablösung der institutionellen Förderungen durch Projektförderungen, dem demografischen Wandel innerhalb der Kunstschulen und der Veränderung des ehrenamtlichen Engagements befinden sich ca. 50 % der Kunstschulen in Niedersachsen in einem Dilemma. Denn die ehrenamtliche Geschäftsführung von Kunstschulen ist nicht mehr zeitgemäß, da sie den hohen Erwartungen an Professionalität und Präsenz der Kunstschule in der Kommune widerspricht. Besonders dort, wo aus Altersgründen eine Nachfolge der ehrenamtlichen Leitung gesucht wird, ist der Fortbestand der Kunstschule gefährdet, da sich jüngere Generationen ein unbezahltes Hauptamt nicht leisten können und darüber hinaus vorübergehende Engagements vorziehen. Bedarf und Gewinn einer hauptamtlichen, professionellen Kunstschulleitung sind in dem Landesprogramm „Kunstschule 2020“ nur allzu deutlich geworden. Die Erfahrungen in dem Programm zeigen, dass unter einer soliden und kontinuierlichen Finanzierung Kunstschulen zur kulturellen Teilhabe aktivieren und innovative Praxisformen und Projektformate im Umfeld eröffnen.

Die Publikation

Ihre Erfahrungen und Ergebnisse haben die Kunstschulen ausführlich und anschaulich in der Publikation „Kunstschule 2020“ beschrieben. Die Veröffentlichung ist nicht nur Dokumentation und Auswertung. Gleichzeitig ist sie informativ, wirbt für die Einrichtungsform „Kunstschule“ und empfiehlt sich als Ratgeber.

NEU NEU NEU!!!
In 2015 und 2016 werden im Rahmen des Lansdesprogramms „Kunstschule 2020“ die folgenden 15 Kunstschulen gefördert:

  • Kunstschule Kube Bederkesa e.V.
  • Kunstwerkstatt im Cuxhavener Kunstverein e.V.
  • Spuk – Spiel und Kunst Samtgemeinde Freren e.V.
  • Kunstschule Paletti Georgsmarinhütte e.V.
  • Kunstschule KunstWerk e.V., Hannover
  • Kunstschule Hildesheim e.V.
  • Kunstschule Kiebitz e.V., Jever
  • jukus e.V., Laatzen
  • Kunstschule Ikarus e.V., Lüneburg
  • Kunstschule im Meppener Kunstkreis e.V.
  • Jugendkunstschule Neustadt am Rübenberge e.V.
  • Kunstschule PINX im Kunstverein Schwarmstedt e.V.
  • Kinder- und Jugendkunstschule Wedemark e.V.
  • Abraxas, Jugendkreativwerkstatt Kunstschule Westerstede e.V.
  • Kunstschule Wunstorf e.V.

Siehe auch Pressemitteilung des MWK vom 05.03.2015

In 2013 und 2014 sind folgende Kunstschulen gefördert worden:

  • Kunstschule im Kunstverein Achim e.V.
  • Kunstschule Kube Bederkesa e.V.
  • Kunstwerkstatt e.V., Bad Münder e.V.
  • Kunstschule Noa Noa e.V., Barsinghausen
  • Kunstwerkstatt im Cuxhavener Kunstverein e.V.
  • Spuk – Spiel und Kunst Samtgemeinde Freren e.V.
  • Kunstschule Paletti Georgsmarinhütte e.V.
  • Kunstschule Hildesheim e.V.
  • Kunstschule Kiebitz e.V., Jever
  • Kunstschule Ikarus e.V., Lüneburg
  • Jugendkunstschule Neustadt am Rübenberge e.V.
  • Klex Kunstschule Oldenburg e.V.
  • Kunstschule Mittelweser e.V., Stolzenau
  • Kunstschule Wunstorf e.V.

Im Förderzeitraum 2010 bis 2012 nahmen die nachstehenden Kunstschulen am Programm teil:

  • Kunstwerkstatt in der Jugendmusikschule Bad Münder e.V.
  • Kunstwerkstatt im Cuxhavener Kunstverein e.V.
  • Kunstschule Paletti Georgsmarienhütte e.V.
  • Kunstschule KunstWerk e.V., Hannover
  • Freie Kunstschule Leer i. d. Karl-Ludwig-Böke-Gesellschaft e.V.
  • Kunstschule Lingen im Kunstverein Lingen e.V.
  • Kunstschule Ikarus e.V., Lüneburg
  • Kunstschule im Meppener Kunstkreis e.V.
  • Kunstschule Norden e.V.
  • Kunstschule der Städtischen Galerie Nordhorn
  • Musik- und Kunstschule Osnabrück
  • Kunstschule PINX im Kunstverein Schwarmstedt e.V.

Siehe auch Pressemitteilung des MWK vom 12.12.2012

Dieses Landesprogramm ist in seiner Konzeption und Kooperation bundesweit einzigartig. Das Entscheidende aber ist, dass der bisherige Projektprozess mit vorbereitenden Workshops sowie mit den individuellen Beratungsleistungen der RegionalberaterInnen gezeigt hat, dass dieses Programm auf die Bedarfe zur Stabilisierung der Kunstschulen, auch der etablierten Einrichtungen, sehr gut zugeschnitten ist.

Der Landesverband der Kunstschulen hat in 2013/2014 mit 27 Kunstschulen in Niedersachsen ein außergewöhnliches Kunst(schul)projekt initiiert.

Unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten Bernd Busemann haben ca. 100 Kinder und Jugendliche in den Kunstschulen ein „Parlament in Ton“ entworfen.
Hierzu haben sie alle 137 Abgeordnete sowie vier Minister und Ministerinnen des Landtages in Ton porträtieren.

Alle ca. 40 cm großen Porträts wurden im Februar 2014 in originaler Sitzverteilung des Plenums auf einer 28qm großen Fläche in der Wandelhalle des Landtages für zwei Wochen ausgestellt.

Nach Ablauf der Ausstellung haben alle Abgeordneten am 27.2. ihr Porträt überreicht erhalten.

Mit dem Projekt „Parlament in Ton“ entstand eine „Hommage an den niedersächsischen Landtag“, gesehen durch die Augen jugendlicher Kunstschüler und Kunstschülerinnen.

Fotos:
in der Kreiskunstschule Gifhorn: Porträtsitzung mit Ingrid Klopp beim Aufbau der Präsentation während der Eröffnung: Helge Limburg, Grant Hendrik Tonne, Ulrich Watermann; Foto: Helge Krückeberg, Hannover

Modellprojekt von 2005 bis 2006

Mit den Projekten „Familienstudio“, „Tunnelblick“, „zeitr@um“, „Stadt-
gestaltung“, „das Werk ruft“, „document“ und „Baustelle Identität“ ist das Modellprojekt „Schnittstelle Kunst – Vermittlung. Zeitgenössissche Arbeit in Kunstschulen“ in sieben Mitgliedskunstschulen des Verbandes von 2005 bis 2006 durchgeführt worden. Es griff das Konzept der Kunstschulen bilden mit kunst auf, indem es sich mit Differenzen, Übergängen und Schnittflächen zwischen künstlerischen und bildenden Aspekten auseinander setzte.

Beteiligte Kunstschulen

  • miraculum. Kunstschule Stadt Aurich mit dem Projekt
  • „MITMACHKUNST“: „das Werk ruft“ und „wasserwerken“
  • Kunstschule KunstWerk Hannover mit dem Projekt „zeitr@um“
  • Kunstschule Lingen mit dem Projekt  „Tunnelblick oder – In die Tiefe gehen!“
  • Kunstschule IKARUS Lüneburg mit den Projekten „FAMILIENSTUDIO IKARUS“ und „Expedition STADTraum“
  • Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück mit dem Projekt „document“
  • Kunst- und Kreativschule Springe mit dem Projekt  „Kinder gestalten ihre Stadt“
  • KuSS Kunstschule Stuhr mit dem Projekt  „Baustelle Identität“: „Gegenstände erzählen Geschichte/n“ und „(K)eine Nase wie die andere“

Ziele des Modellprojektes

  • Auseinandersetzung der KunstschulmitarbeiterInnen mit Positionen, Methoden und Vermittlungsformen zeitgenössischer Kunst
  • Entwicklung und Umsetzung darauf basierender Angebotsmöglichkeiten in Kunstschulen

Ziel des Modellprojektes war weder eine im engeren Sinne verstandene Vermittlung zeitgenössischer Kunst, noch eine zeitgenössische Vermittlung von traditioneller Kunst (vgl. z.B. Museumspädagogik). Dagegen bildeten solche Positionen und vor allem Strategien (nicht Materialen, Techniken, Werke) gegenwärtiger Kunst eine Orientierung, deren Vermittlung immanenter Bestandteil der künstlerischen Aussage ist.

Wissenschaftliche Begleitung

Wissenschaftlich begleitet wurde das Modellprojekt von Carmen Mörsch, zum damaligen Zeitpunkt Juniorprofessorin für Materielle Kultur und ihre Didaktik am Institut Kunst – Textil – Medien der Fakultät Sprach- und Kulturwissenschaften an der Universität Oldenburg und Constanze Eckert, Künstlerin und Kunstvermittlerin aus Berlin. Der Forschungsprozess orientierte sich an den erziehungswissenschaftlichen Verfahren der Aktionsforschung und der Teamforschung.

Forschungsfragen

Ausgehend von den Fragen aller beteiligten AkteurInnen standen folgende Forschungsfragen im Vordergrund:

  • „Welche Dynamisierungsprozesse erzeugt das Modellprojekt in Bezug auf die Arbeit in den Kunstschulen?
  • Welche dieser Prozesse werden von den AkteurInnen als produktiv und zukunftsweisend erachtet?
  • Wie sind diese Prozesse zu verstetigen?“

Fortbildungen

Der Verband hat den TeilnehmerInnen des Modellprojektes folgende Fortbildungen und Round Tables angeboten:

  • Projektmanagement
    27. und 28. Januar 2005 in Meppen
  • Wird die Kunst immer pädagogischer? (Zeitgenössische Kunst I)
    26. Februar 2005 in Hannover
  • Round Table I / Teamforschung
    18. Juni 2005 in Oldenburg
  • Arbeiten mit zeitgenössischer Kunst (Zeitgenössische Kunst II)
    02. und 03. September 2005 in Nordhorn
  • Round Table II / Teamforschung
    01. und 02. Oktober in Oldenburg
  • Round Table III / Teamforschung
    10. und 11. März 2006 in Oldenburg
  • Round Table IV / Teamforschung
    06. und o7. Oktober 2006 in Oldenburg
  • Round Table V / Teamforschung
    24. und 25. Novemver 2006 in Oldenburg

Finanzierung

Das Modellprojekt wurde mit Landesmitteln aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Die Publikation zum Modellprojekt beschreibt die Erfahrungen und Ergebnisse der einzelnen Kunstschulprojekte ausführlich und stellt sie in einen auswertenden Kontext.

Modellprojekt von 2000 bis 2003

In dem Modellprojekt „sense&cyber“ integrierten vier Kunstschulen in Aurich, Hannover, Meppen und Oldenburg die neuen Medien in ihre kunstpädagogische Praxis. Unter wissenschaftlicher Begleitung wurden in „sense&cyber“ für die zukünftige Praxis der ästhetischen Bildung relevante Konzepte, Methoden und Projektformen im Kontext von Kunst und alten wie neuen Medien entwickelt und erprobt.
Das dreijährige Forschungsprojekt (01.04.2000 bis 31.03.2003) wurde im Rahmen des Programms „Kulturelle Bildung im Medienzeitalter“ (kubim) der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung je zur Hälfte aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Landes Niedersachsen gefördert.

Das Projekt ist ausführlich in der Publikation sense&cyber. Kunst, Medien, Pädagogik dokumentiert und ausgewertet.

Ein Cross-over-Modellprojekt von Kunstschulen und Musikschulen 1997 bis 1998

Ziel des gemeinsamen Modells „KlangForm“ war, den ästhetischen Raum zwischen den Künsten und den sie vertretenden Institutionen, hier: Kunstschulen und Musikschulen, mit unterschiedlichen interdisziplinären Projektentwürfen zu erforschen und zu gestalten.
Die gemeinsamen KlangForm-Projekte von Kunstschulen und Musikschulen folgten natürlichen, architektonischen und sozialen formgebenden Aspekten, wie sie von den ProjektinitiatorInnen an den Projektorten vorgefunden und ausgewählt wurden. Die unterschiedlichen (Formen-)Sprachen und Handlungszusammenhänge der Beteiligten zeigten einmal mehr, dass in (interdisziplinären) Projekten kommunikative Kompetenz ein wichtiger Faktor für das Gelingen ist. Klangskulpturen, Klanginstallationen, Aktionen an ungewöhnlichen Orten und in ungewöhnlichen Zusammenhängen, Einmischungsmöglichkeiten in die Gesamtkomposition durch das Publikum; diese für KlangKunst typischen Merkmale wurden von allen an dem Modell beteiligten und in der Dokumentation KlangForm vorgestellten KlangForm-Projekten auf sehr unterschiedliche Weise und mit großem Engagement verwirklicht. Dieses Modellprojekt hat damit eine Vorstellung über das Neuland zwischen Kunstschulen und Musikschulen erlebbar gemacht.

Beteiligte Institutionen:

  • Calenberger Musikschule, Gehrden
  • Kunstschule im Meppener Kunstkreis
  • Kunstschule Noa Noa, Barsinghausen
  • Kunstschule Zinnober, Papenburg
  • Musikschule des Emslandes
  • Musikschule des Landkreises Verden
  • Werkstatt des Kunstvereins Achim
  • Kunstschule Lingen

Das Projekt ist in der Publikation KlangForm dokumentiert.

Fortbildungsprojekt von 1997 bis 2000

Mit der Intention kunstnahe Forschungs-und Gestaltungswege zu fördern, hat der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen das „Laboratorium Kunst“ konzipiert.

Hier wurde die aktuelle Bedeutung ästhetischer Arbeit nicht nur inhaltlich reflektiert, sondern mit verschiedenen Partnern in unterschiedlichen Szenarien methodisch umgesetzt.

Das „Laboratorium Kunst“ wurde zusammen mit der Kunstschule „Die Werft“ in Wilhelmshaven und dem Fach Kunst der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt. Projekteigner war Dr. Hartmut Wiesner, Bildender Künstler und Hochschullehrer für Bildende Kunst und innovative Didaktik an der Universität Oldenburg sowie Initiator und Leiter der Kunstschule „Die Werft“.

Wilhelmshaven bot über die Gesamtlaufzeit den Bezugsrahmen und
die konkreten wie abstrakten Handlungs- und Erfahrungsspielräume zwischen Natur und Technik, Geschichte und Gegenwart. Ein wesentliches Prinzip der hier praktizierten Bildungsarbeit zeigte sich in der Umsetzung, die im Gegensatz zu wissenschaftlichen Methoden individuell und assoziativ geprägt und, so Hartmut Wiesner, als „ernsthaftes Spiel zwischen Wirklichkeit und Fiktion, Phantasie und Versuch“ zu charakterisieren ist.

Das Laboratorium Kunst hat bundesweit Maßstäbe für dieses herausragende Bildungsexperiment und damit verbunden für das „Konzept Kunstschule“ gesetzt.

Modellprojekt von 1997 bis 1999

Vor dem Hintergrund der rasanten technologischen Veränderungen, sowohl der gebauten wie der medialen Umwelt, beginnt ein völlig
neues Kapitel für die Sinne. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf unsere Wahrnehmung der Welt sind noch kaum erfasst.

Die Frage, ob die Sinne weiterhin als Mittler zwischen Körper und Welt, zwischen Innen und Außen funktionieren können, damit der Mensch nicht im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Gleichgewicht gerät, ist unbeantwortet. Im Kunstschulkonzept wird ästhetisches Lernen als Schlüsselfunktion für alle Lernvorgänge begriffen. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des Modells multimediale, themen- und material-, raum- und naturspezifische Zugangsformen vorgestellt. Unabhängig von den so beschriebenen Angebotsformen war die Förderung von Wahrnehmungs- und Gestaltungskompetenz mit künstlerischen Mitteln und im Umgang mit Kunst gemeinsamer Maßstab dieser Vermittlungspraxis.

Die in der Kunstschulpraxis mit dem Begriff „Ästhetisches Lernen“ verknüpften Ansätze und Wirkungsabsichten wurden im Rahmen des Modells „Ästhetisches Lernen“ durch die an dem Modell beteiligten Kunstschulen Jever, Lingen, Meppen, Oldenburg, Papenburg und Stuhr vertreten. Im Dialog zwischen PraxisexpertInnen und TheorievertreterInnen wurden Themen aus psychologischer, kunstspezifischer und pädagogischer Sicht zur Diskussion gestellt, um Akzente für eine Neuformulierung des Begriffs und des Angebots zu setzen.

Beispielhafte Ergebnisse der Projektpraxis können mit dem Film Vom Finden und Erfinden nachvollzogen werden.